Passauer Bistumsblatt, Ausgabe vom 1939-06-04. Herausgeber: Archiv des Bistums Passau, Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Passauer Bistumsblatt. Mitteilungsblatt des Bichöflichen Stuhles. Bischöflicher Stuhl Passau, Passau. 4. Jahrgang Nr. 23, 1939-06-04. Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Ausgenommen je 3 Artikel pro Ausgabe, die grün markiert sind und vollständig korrigiert wurden. Das Projekt „Digitalisierung und Onlinestellung des Passauer Bistumsblattes“ stellt eine gemeinsame Unternehmung des Archivs des Bistums Passau, des Lehrstuhls für Digital Humanities der Universität Passau und des Passauer Bistumsblatts dar. Es wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Archivs und des Lehrstuhls für Digital Humanities umgesetzt. ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Passauer Bistumsblatt Jahrgang 4 Nummer 23 4. Juni 1939 Christ, erkenne deine Würde ─────────────────────────── Christ, erkenne deine Würde Unter diesem Leitspruch tritt die gesamte katholische Jugend Deutschlands am Dreifaltigkeitssonntag zum Gottesbekenntnis an. Wie der vor­ jährige Bekenntnistag das Kreuz in seinen Mittelpunkt stellte, so holt sich Heuer die katholische Jugend die Kraft zu freudigem Glaubens­ bewußtsein aus der Rückbesinnung auf die heilige Taufe, auf die Stunde, da wir alle aus reiner Gnade Gottes angenommen wurden als seine Kinder, eingegliedert wurden in den geheimnisvollen Leib Jesu Christi. Einen unvergleichlichen Adel, eine unvergleichliche Würde hat uns das Sakrament der Wiedergeburt, die heilige Taufe gebracht. Kinder Gottes heißen wir nicht bloß, sondern sind wir auch wirklich seit der Taufe. Und alle anderen gleich uns Getauften sind unsere Brü­ der und Schwestern in Christus. Lange genug haben wir in unserm Christsein diesen Wert und diese Würde des Christen, wie ihn die Taufe begründet, übersehen. Unser Christentum war vielfach seicht und oberflächlich geworden. Gott selbst muß uns wachrütteln, daß wir uns wieder besinnen, was es heißt: Ich bin ein Christ! Daß wir doch wieder den ganzen Stolz in uns trügen, der den ersten Christen eigen war! "Mein Name ist Christ und mein Beiname ist Katholisch!" Wer so denkt, der wagt auch das Be­ kenntnis für seinen Glauben. Der junge Christ von heute weiß, daß er durch die hl. Taufe ein unauslöschliches Merkmal, ein unsichtbares Zei­ chen an seiner Seele trägt, das ihn in den Augen Gottes auszeichnet vor allen Nichtgetauften, er weiß, daß bei der Taufe sein Scheitel ge­ salbt wurde mit heiliger Salbung, daß er damit die königliche Würde eines Gotteskindes erhielt. Wir sind gezeichnet mit dem Kreuz und getauft auf den Namen des dreifältigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes. So muß auch unser Bekenntnis sein ein Zeugnis für Gott den Vater, un­ sern Schöpfer, eine demütige Anerkennung seiner unendlichen Größe. Ein Zeugnis für Gott den Sohn, unseren Erlöser, ein aufrichtiger Dank für seine Rettungstat. Ein Zeugnis für Gott den Heiligen Geist, ein bewußtes Mitwirken mit der in der Firmung von ihm erhaltenen Begnadigung. So möge der Gottbekenntnistag 1939 die ganze katholische Jugend des Bistums bis in die tiefste Seele erfüllen mit dem rechten heiligen Stolz, mit einem unbeugsamen christlichen Ehrgefühl, mit neuer freu­ diger Bekenntnistreue zu Christus unserm Herrn! Seit 500 Jahren... ────────────────── Seit 500 Jahren... Giovanni Papini, der bekaniue italienische Konvertit aus dem glaubenslosen Materialismus, der vor 2 Jahren in d.e Kgl. Akademie der Wissenschaften berufen wurde, schreibt in seinem berüchnten Leben-Jesu-Buch folgende beachtenswerte Stelle: Seit 500 Jahren rasen die freien Geister, um Christus ein zweitcsinal zu morden; sie möchten ihn in den Herzen der Menschen toi ma­ chen . . . Immer tiefer grub man das Grab für ihn, aber man brachte ihn nie endgültig hinein. Ta kam ein Trupp Laternenanzünder, solche, die den Geist viereckig machen und Religionen für den Gebrauch oer Religionslosen herstellen wollten. Im Laufe des neunzehnten Jabr-' Hunderts zog man die frischgebackenen Religionen nur so aus dem Ofen, kil6 zwei, bald ein halbes Dutzend auf dem gleichen Brett. Manchmal war's nur Christeniumsaufgug ohne Salz und Schmalz, ohne Kern uno Knochen, ohne Gott; meistens war's Politik und Philosophie mit einem Persuch ins Mystische. Aber Gläubige fanden sich nie viel, und der Eifer war lau. Die eiskalten Begriffswehen gaben dem Herzen, aus dem man Christus herausziehen wollte, nichts . . . Trotzde«», nach all dem Aufwand von Zeit und Kraft, ist Christus noch immer nicht vertrieben von der Erde. Die Erinnerung an ihn ist über­ all. Millionen Kreuzbilder in Kirchen und Schulen, droben auf den Türmen und auf den Bergen, in den Nischen, an den Straßenecken, über dem Bett im Schlafzimmer und zu Häupten jedes Grabes — über­ all erinnern sie an den Tod des Gekreuzigten. Schabt die Wandbilder in den Kirchen ab, reißt die Gemälde von den Altären und aus den Wohnhäusern: das Leben Jesu wird die Museen und Sammlungen füllen. Werft die Missalien, Breviere und Gebetbücher ins Feuer, sein Rame und seine Schätze stehen in allen Büchern jeder Literatur. Sogar eure Gotteslästerungen sind unfreiwillige Beweise dafür, daß er noch uMer euch ist. Was man auch tun mag, wo man anfängt und wo man aufhört, ist auch Christus. Ehrendienst des Christkönigs ──────────────────────────── Ehrendienst des Christkönigs Es ist doch wahr, was die £Dte$6u6«n beim Stnjengebet als ersten Satz sprechen: Daß Gott es ist, der die 3ugendjahre froh macht. Um diese Freude weiß jeder ^Ministrant, wenn er anch nicht davon redet. Seine helleuchtenden Längen sagen es. Sein und seiner Eltern Stolz ist es, wenn er täglich am Ältare Christus dein Herr« den Ehrendienst erweisen darf als auserwählter Vertreter der ganzen Pfarrgerneiude. Darum bleibt auch jeder ^Ministrant seinem Versprechen eines pünkt­ liche», sauberen, strammen Dienstes treu. Triumphzug des Heilands ─────────────────────── Triumphzug des Heilands Triumphzug öes Heilanös Erkenntnis will Bekenntnis! Was im Innern lebt, bricht sich nach außen Bahn. Der lebendige Glaube muh den ganzen Menschen ersassen und das ganze Leben durchdringen, innerlich und äußerlich. Der Fron­ leichnamstag ist eine iveltweite Offenbarung katholischer Glaubenstreue. Vom Ausgang der Sonne bis zum Niedergang jubelt und betet ein Millionenchor: Hochgelobt und gebenedeit sei düs allerheiligste Sakra­ ment des Mtares! Aus den: Weg der Fronleichnamsprozession stehen vier Altäre. Dort wollen wir halten und niederlegen: Beim Matthäusaltar unseren Glauben an Jesus Christus! Dieser hat als Mensch gelebt wie wir; dieser Christus ist wahrhaft Gott, für den schon Millionen in den grausamsten Martertod gegangen sind. Die heilige Hostie, die wir im Triumphzug begleite», ist dieser nämliche Gottmensch Jesus Christus. Beten wir am Matthäusaltar, daß wir nicht wankend werden in unserem Glauben! Am Markusaltar hören wir stngen: "Ich bin die Stimme des Ru­ fenden in der Wüste". Jede Wüstenkreatur wird erschreckt, durch die Stimme des Löioen; er ist das Sinnbild des Evangelisten Markus. Eine treffliche Illustration zum Evangelium am Markusaltar gibt das klas­ sische Wort des hl. Chrysostomus: "Von dies«» heiligen Sakrament gehen wir hinweg wie Löwen, schreckbar der ganzen Hölle". Hier am Markusaltar holen wir uns löwenhasten Bekennermut! Das Wappentier des hl. Lukas ist der Opserstier. Aus dem Lukasevangelium erfahren wir, wie Zacharias während der Opserhandlung die Nachricht von der Geburt des hl. Johannes erhielt. — Tag und Nacht ist Christus bei uns im Tabernakel, und wir sagen: "Ich kenne diesen Menschen nicht". Auf den Lukasaltar legen wir das Opfer reu­ mütiger Sühne für unsere Sünden. Das Sinnbild des Evangelisten Johannes ist der Adler. Beim vierten Festaltar erfahren wir: So hoch wie St. Johannes hat sich kein Apostel, kein Philosoph und kein Kirchenlehrer erhoben über Erden­ wissen; so klar hat noch kein Geistesauge die Gottheit erschaut: "Im Anfang war das Wort, und das Wort >var bei Gott und Gott war das Wort". Solch wuchtige Sprache hat die ganze Weltliteratur nicht auf­ zuweisen. Beim Abendmabl lag Johannes am Herzen Jesu, unter dem Kreuz schaute er in die klaffende Herzwunde Christi; darum hat noch keine Menschenzunge und noch lein Menschenherz mit solcher Liebesglut gesprochen und gefühlt wie Johannes. Hier beim Johanncsaltar entfachen wir aufs neue unsere Liebe zum Sakrament der Liebe. Am Fronleichnamstag bitten wir den eucharistischen Heiland um die Gnade einer anderen Fronleichnamsprozession. Der kleinsten, aber wichtigsten! Da wird nur eine einzige Person sie begleiten, da wird nur ein kleines Glöcklein läuten, da wird nur ein Lichtlein brennen, da wird nur ein Aliärlein schmucklos stehen, der Tisch an unserem Ster­ bebett; und nur ein Evangelium wird gebetet werden: "Ziehe hin, christliche Seele. . . . Um die Gnade dieser Fronleichnamsprozession in der letzten, alles entscheidenden Stunde wollen wir beten, wenn wir den allerheiligsten Fronleichnam durch die Straßen und Plätze unserer Heimat begleiten. Dann werden ivir einmal, nach einem geheimnisvollen Wort des hl. Johannes, in weißen Kleidern und mit Palmen in den Händen vor dem Throne des Lammes ein ewiges Fronleichnam feiern und beten und singen dürfen: "Hochgelobt unser Gott, der auf dem Throne sitzt!" Tagesbefehl des Siegerhelden ──────────────────────────── Tagesbefehl des Siegerhelden Sonntagsbetrachtung Welch ein Evangelium! Drei kurze Sätzchen nur, und welche Wucht in diesen Sätzchen! "Mir ist alle Gctvalt gegeben . . ." "So geht denn, die ihr an mich glaubt, hinaus in alle Welt ... zu allen Völkern ... ! Taufet sie auf den Namen des Dreieinigen. . . ! Unterweiset sie! Lehret sie alles halten, was ich euch gebo­ ten!" "Kein Bangen dürft ihr kennen und keine Furcht soll über euch kommen: Siehe, ich bin bei euch — alle Tage — bis ans Ende der Welt!" So spricht der Tieggekrönte, der alle Mühen und allen Kampf hinter sich hat. Der da tot war— und siehe: er lebt! Der nun heim­ kehrt in Triumph und Siegessreude. So spricht der ewige Sohn des ewigen Va­ ters, der im Urgrund des Weltalls beheimatet ist, im Schoße des Dreieinigen Gottes, der da Anfang und Ende aller Dinge ist, selbst ohne Ansang, ohne Ende. So spricht er zu Menschen, die dazu be­ stimmt sind und erwählt, in die ewige Welt Gottes heimzukehren, in das abgrundtiefe Meer der göttlichen Herrlichkeit und Seligkeit einzutauchen und dort eine letzte Heimat voll der Wonnen zu finden. Es gibt niemanden auf dem weiten Erdenrund, niemanden im weiten Weltrnraum, in dessen Hand du dein Geschick, dein Leben, dein Schaffen und Lieben und dein verlangend Herz sorgloser und zuversichtlicher legen könn­ test, dass er dich beivahre und dich führe, als dieser eine Jesus Christus, die zweite Perfon in der ewigen Gottheit, der mit dem Vater und dem Heiligen Geiste regiert von Etvigkeit zu Ewigkeit. Ihm sei Ehre und Herrlichkeit! Amen! Gebetsmeinung für den Monat Juni ──────────────────────────────── Gebetsmeinung für den Monat Juni Nachahmung der Tugenden des Heiligsten Herzens Jesu. Der Juni ist dem göttlichen Herzen Jesu geweiht. Für manche Christen scheint die Herz-Jesu-Andacht deswegen so an­ ziehend zu sein, weil sie soviele zeitliche und übernatürliche Verheißungen hat. Das wäre aber noch eine sehr selbstsüchtige und ich­ bezogene Andacht. Andere verrichten gern zu den festgesetzten Zeiten die Weihe an das göttliche Herz und die Sühnegebete. Das ist schon mehr. Wieder andere opfern täglich alles nach der Meinung des hlst. Herzens Jesu auf und das sollte eigentlich jeder katholische Christ tun in der kurzen Formel: "Mes für Dich, heiligstes Herz Jesu!" Denn das ist die Haupt­ forderung des Gebetsapostolats. Aber alle diese Formen würden die Herz-Jesuverehrung noch nicht recht empfehlen, wenn nicht auch das hin­ zukäme, was der hl. Augustinus die höchste Form der Verehrung nennt: nämlich die Nach­ folge, die Nachahmung. Das verlangt übrigens auch die Liebe; denn die Liebe trachtet immer nach Verähnlichung, nach Gleichheit der Gesin­ nung. Bei dieser Nachahmung des göttlichen Herzens muffen wir vor allem auf die großen Tugenden des Heilands achten: seine Unter­ werfung unter den Willen Gottes, seine Liebe, seine Demut und Milde, seine Geduld im Lei­ den und seinem unerschrockenen Starkmut im Handeln und Wirken, seine stete Gebetsver­ einigung mit Gott. Auf diese Weise werden wir dann die volle Frucht der Herz-Jesu-Andacht ernten. Missionsanliegen. Die große Zahl der Neu­ christen in Jnnerafrika. Das heilige Erbe unserer Väter ────────────────────────────── ihn auch unversehrt weitergebt an Eure Kin­ der und Enkel, una dies nicht nur als eine äußere Formalität oder als eine geschichtliche Erinnerung, sondern als einen kostbaren Schatz, als ein Stück Lebensnotweudigkcit, unentbehrlicher als das tägliche Brot. Ich weiß es leider nur zu gut, daß es unter Euch so manche gibt, die diese Auffassung nicht mehr so ganz teilen, die mit den, Glauben ihrer Väter innerlich bereits gebrochen haben und entschwssen sind, bei Gelegenheit auch den äußeren Bruch zu- vollziehen. Aber ich habe das Vertrauen zur großen Mehrzahl von Euch, daß sie in der Religion Christi, wie die Kirche sie lehrt, wirklich das kostbarste Gut unseres Volkes sehen und berett sind, sich für dieselbe einzusetzen bis aufs Aeutzerste." Bischof Simon Konrad im JubilÄHmshirtenbrief. Das heilige Erbe unserer Väter "Meine lieben Diözesanen! Wenn die Ju­ biläumsfeier (unseres Bistums) einen Sinn haben soll, dann kann es nur der sein, daß Ihr Euch Euerer Väter würdig erweist, daß Ihr wie sie Charakter habt, dass Ihr mit der gleichen Zähigkeit wie sie an dem Glauben festhaltet, den sie Euch überliefert, und daß Ihr Fronleichnam, der Tag des Glaubens ────────────────────────────────── Fronleichnam, der Tag des Glaubens Am Hochfest der Eucharistie werden auch heuer alle treuen Katholiken ihren Glauben an die wirlliche Gegenwart unseres Herrn und Gottes in der Brotsgestalt mutig und freudig bekennen. Dieses Glaubensbekenntnis äußert sich: 1. in reichem Grünschmuck der Häuser, an denen die eucharistische Prozession vorüber­ zieht. Christus ist jeden Aufwand und jedes Opfer wert! 2. in recht zahlreicher Beteiligung an der Prozession. Wer es irgendwie ermöglichen kann, soll dem Heiland das Ehrengeleite geben; auch heute noch gilt das Herrenwort: "Wer mich vor den Menschen bekennt, den werde auch ich vor meinem Vater bekennen, der im Himmel ist." 3. in der Tellnahme am hl. Meßopfer am Fronleichnamstag. Die Messe ist ja die leben­ dige Erinnerung an die Einsetzung des aller­ heiligsten Sakramente? Christi Vollgewalt über Himmel und Erde. ──────────────────────────────────────── Christi Vollgewalt über Himmel und Erde. 3n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Gehet also hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes! Und lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe! Und sieh, ich bin bei euch alle Tage bis an das.Ende der Welt. Evangelium n. Matthäus 28,18-20. Das Kind versteht's noch nicht? ─────────────────────────────── Das Kind versteht's noch nicht? Mit dieser Ausrede »vollen manche christ­ liche Mütter ihre Versäumnisse in der reli­ giösen Erziehung des Kleinkindes entschuldi­ gen. Und doch kann nicht früh genug mit der Anleitung und Belehrung des Kindes tm Jte= ligiösen begonnen werden. Wie eine >ruhkindliche Erinnerung einen Halt fürs ganze Leben bilden tonn, hat ein erfahrener Er­ zieher einmal erlebt. Zu ihm kam ein braves, zwanzigjähriges Mädchen, das ihm über ihre erste Gottvorstellung folgendes erzählte: In meinem dritten Lebensjahr war ich ein­ mal allein im Wohnzimmer, in dem die Mut­ ter für eine Kaffee-Einladung hergerichtet hatte. Auf dem Tisch stand auch ein Teller mit Süßigkeiten, die mich gar sehr anzogen. Schon einigemale war ich um den Tisch gegangen und hatte begehrlich nach den Schleckereien ausgeschaut. Da konnte ich nicht mehr wider­ stehen, hob mich auf die Zehenspitzen und wollte mir eben ein Stücklein holen. Im feiben Augenblick kam die Mutter zur Tür herein, erkannte meine Absicht und erhob nur flütifl drohend den Finger. Ich schämte mich, lief zu ihr ihn und verbarg das Gesicht in der Schürze. Die Mutter beruhigte mich und die Sache schien abgetan. Doch abends vor dem Schlafengehen sagte sie etiva: "Du bist heute in Gefahr gewesen, eine Sünde zu begehen. Der Schutzengel hat mich gerade noch zur rechten Zeit hereinge­ holt. Ich kann aber nicht immer in deiner Nähe sein. Wenn du etwas Unrechtes tu» wolltest, kann ich dich nicht immer mit Wort und Blick mahnen. Denke in einem solchen Augenblick immer an den lieben Gott; er ist immer dabei, sein Auge sicht alles und zu jeder Zeit." Dazu zeigte mir die Mutter ein schlichtes Bildchen vom Auge Gottes. Diese Erinnerung ist mir fürs ganze Leben gebliebn. Wenn ich die Gnade hatte, bisher noch nie in eine schwere Sünde zu fallen, so danke ich es ein­ zig und allein nur der Erinnerung an jenen Tag und seinen Ausgang mit dem Bild vom Auge Gottes. In der Gefahr für meine Seele, in jeder Versuchung sehe ich das gütig mah­ nende Auge Gottes in der schlichten Form jenes Kinderbiloes vor mir und finde dann die Kraft zu widerstehen. Im Bereich der Weltkirche ───────────────────────── Im Bereich der Weltkirche Aus bet ewige» Stadt. Bei der allgemeinen Audienz am letzten Mittwoch empfing der Papst 5000 Pilger, darunter 500 Slowenen, meistens junge Leute, in ihren, farbenprächti­ gen Nationalkostüm. Die ganz ungewöhnliche Sprachenbegabuug des Hl. Vaters zeigte sich auch diesmal, indem er an die Slowenen einige Sätze in ihrer Muttersprache richtete. — Am Fest des hl. Philipp Neri, des Apostels von Rom, nahm eine große Abordnung der faschistischen Jugendorganisation der Balilla am Pontifikalamt teil. — Pius XII. feiert am 2. Juni seinen Namenstag. Als Glückwunsch wollen ivir ihm an diesem Tage die Gabe un­ seres Gebetes schenken! Geheimtat Dr. Eduard Weigl 70 Jahre alt. Am 31. Mai des Jahres vollendete Univcrsitätsprofessor Geheimrat Dr. Eduard Weigl in München sein 70. Lebensjahr. Geboren zu Brcilenberg im Bayer. Wald am 31. 5. 1809 wurde der Jubilar mit 29. 6.1893 zum Priester geweiht. Nach dreijähriger Seelsorgstätigkeit erfolgte seine Berufung als Subregens ans Klerikalscminar Passau, dem er von 1900—1909 als Direktor vorstand. Seit dem Jahre 1909 leitete Geheimrat Weigl das Herzog!. Georgianum in München volle 30 Jahre bis zu dessen Schließung 1939. Zugleich hatte er an der Universität München, deren Rektor er vor­ übergehend tvar, die Professur für Pastorat, Homiletik, Liturgik und Katechetik inne. Somit verehren den Jubilar nicht bloß mehrere hun­ dert Priester unseres Passauer Bistums, son­ dern auch viele aus allen übrigen süddeutschen Diözesen als ihren einstigen Lehrer und Er­ zieher. Eine achtfache Primiz in einer Pfarrei. Eine ebenso seltene wie erhebene Feier fand kürz­ lich in der französischen Pfarrei St. Martin bon Roubaix statt. Die Pfarrgemeinde hielt einen feierlichen Dankgottesdienst ab, da acht Söhne dieses Jahr zu Priestern geweiht wur­ de». Alle acht Primizianten des Ortes waren anwesend und feierten zu gleicher Zeit an eigens aufgestellten Altären die hl. Messe. In den ersten Bänken der Kirche knieten orei Dut­ zend Seminaristen der Stadt, die sich ebenfalls auf den Priesterstand vorbereiten. Das Siegesfest eines gläubigen Volkes. Die gewaltigen Siegesfeiern des nationalen Spa­ nien in Madrid hatten neben deut militäri­ schen auch einen religiösen Charakter. Feier­ liche Dankgottesdienste mit Te Deum wurden abgehalten. Besonders eindrucksvoll war die Feier in der St. Barbarakirche. Dem von Kar­ dinal Goma zelebrierten Gottesdienst wohnten sämtliche Generäle mit General Franco an der Spitze bei. Während der hl. Handlung überreichte Franco seinen Degen dem Kardi­ nal als Ausdruck seines Dankes gegen Gott. Dabei sprach er die Worte: "Herr, empfange wohlgefällig den Dank dieses Volkes, das für ewig Dein ist, und das mit mir in Deinem Namen heldenhaft den Feind der Wahrheit besiegt hat." Nach Schluß der militärischen Feierlichkeiten begab sich Franco nochmals zu einer kurzen inneren Sammlung in die Kirche. 500 Jahre Stadtpfarrtirche Braunau. In der Zeit vom 14.—21. Mai beging die Stadl Braunau, die Geburtsstadt des Führers und Reichskanzlers, die 500jährige Jubiläumsfeier ihrer Stadlpfarrkirche. Im Jahre 1439 legte Propst Erasmus von Ranshofen den Grund­ stein zum heutigen herrlichen Münster, das nach längerer Bauzeit erst im Jahre 1492 fertiggestellt werden konnte. Der Turm der Kirche mit seiner Höhe von 97 in »var bis zum Bau des Linzer Domes der höchste in ganz Oberösterreich. Seit einem halben Jahrtausend steht nun das Gotteshaus als ein öffentliches Glaubensbekenntnis, ein Alleluja katholischer Glaubensfreudigkeit, eine Kulturtat für Jahr­ hunderte. Die Jubelfreude der Brauuauer kam in einer sehr gut besuchten religiösen Woche mit einer Reihe erhebender Feierlichkeiten zum Ausdruck. Am Schlußtag hielt Bischof Dr. Gföllner von Linz Hochamt mit Firmung und Schlußfeier. Die katholische Religion — dir Religion schlechthin! Der kürzlich von Pius XII. in Privataudienz empfangene italienische Unter­ richtsminister Bottai erklärte in einer viel­ beachteten Radioansprache Mitte April: "Der Faschismus ist das einzige politische System, das im Katholizismus nicht eine Religion un­ ter anderen sieht, sondern die Religion schlecht­ hin, die Zusammenfassung aller religiösen Werte, die das Siegel der Universalität trägt . . . Ohne diese Religion der Väter ist weder unsere Geschichte, noch unsere Kunst und Lite­ ratur zu verstehen, ohne sie wäre niemals die hohe Bedeutung jener Mission zu verstehen, die Italien unter den Völkern anvertraut ist." Ein einziger stand auf! In einer Münch­ ner Volksschule fragte kürzlich der Religions­ lehrer in der etwa 40 Köpfe starken Klasse, bei welchen Kindern zu Hause das Tischgebet ver­ richtet werde; die Kinder mögen aber ehrlich fein, und nur jene sollen ausstehen, bei denen 5wf»ewn vor und nach dem Essen gebetet werde. Ein einziger Bub stand auf! — Im Herbst feiern wir wieder Erntedankfest. Es ist keine Naturnotwendigkeit, daß die Scheuern sich mit den Gaben des Feldes füllen; Mißgunst des Wetters, Schädlinge aller An können die Hoffnungen des Bauern vernichten. Es ist keine Selbstverständlichkeit, daß bei den Mahl­ zeiten eine volle Schüssel vor uns steht. Das bestätigt uns der Arbeitslose, das sagt uns die Zeit des Weltkrieges. Und dem Kranken kann jeder Bissen zur Qual werden, was nützt ihm eine volle Schüssel mit erlesensten Speisen? Unsere Väter setzten sich nie zu Tisch, ohne gebetet zu haben. Waren sie alle vielleicht bornierte Menschen? Nein! Aber sie vergaßen auch zur Essenszeit nicht, daß an Gottes Se­ gen alles gelegen ist. Seltsame Kirchendiebe! In Eastleigh (Eng­ land) brachen Diebe die Haupttür und ztvei Seitcntüren einer Kirche auf. Gestohlen wurde nichts. Auf dem Mar fand der Priester am nächsten Morgen einen Zettel, aus den mit Bleistift folgende Worte gekritzelt waren: "Warum verschließen Sie Ihre Kirche, »venu Sie nichts zu stehen haben? Beten Sie für uns!" Der Gott des Tabernakels, sagte jüngst bei einer Audienz der Hl. Vater, ist derselbe, der einst zu seinen furchtsamen Jüngern sprach: "Habt Vertrauen, ich bin es, fürchtet euch nicht! Derselbe, der sagte: Hch bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Zeiten"; derselbe, der aus den Wogen der Jahrhunderte wandelt, der Herr der Winde, der Stürme; der wan­ delt auf den stürmischen Wellen neben und vor seiner Kirche. 3333 Kilo Brot auf den Schultern Bischof Dupanloup erhielt eines Tages von einer Dame folgendes Schreiben: "Ich bekam 1000 Franken für einen neuen Kaschmirschal zur Verfügung gestellt. Ich habe nun ausgerechnet, daß ich, wenn man das Kilo zu 5 Sous ansetzt, 3333 Kilo Brot auf meinen Schultern zu tragen hätte. Das hat mich erschreckt. Ich spende Ihnen darum hiermit die 1000 Franken zur beliebigen Verteilung unter die Armen." Jede Mutter hat schwer ihre Pflicht ver­ säumt, wenn sic ein Kind mit sechs Jahren in die Schule gehen läßt, ohne daß das Kind etwas weiß vom Vater im Himmel, vom Erlö­ ser, von der Gottesmutter und vom Schutz­ engel. Auf dem Schoße der Mutter müßte cs das längst alles gelernt haben! Kleine kirchlikl»e Nachrichten Die Missionsbeiträge des nationalen Spa­ nien haben sich im Jahre 1938 gegenüber 1937 trotz des Bürgerkrieges um 95 Prozent erhöht. Bis in die Schützengräben vor »var der Miss­ sionsgedanke getragen worden. — Ende Mai jährte sich zum 100. Male der Tag der Heilig­ sprechung des großen Moral theologcn der Kirche Alfons von Ligouri. — Beim Eucharjstischen Kongreß in Malta, der zur Erinne­ rung an den vor 25 dort gefeierten internatio­ nalen Kongreß jetzt gefeiert wurde, huldigten 250 000 Katholiken dem Weltheiland. — Von 190 Abgeordneten der französischen Kammer wurde die Abschaffung der kirchenseindlichcn Ordensgesetze verlangt, um, wie es in dem Antrag heißt, die volle Einheit des französi­ schen Volkes sicherzustellen. — Die Gottlosen­ organisationen Rußlands erhallen jährlich 100 000 Rubel als Unterstützung, die aus den Kirchensteuern bestritten wird. Auf diese Weise müssen die Kirchen selbst die Mittel für ihre Bekämpfung und Unterdrückung ausbringen. — Am Pfingstdienstag wurde im Liebfrauen­ dom zu München von Kardinal Faulhaber, dem ehemaligen Feldpropst der bayeriichen Armee, eine Gedenktafel für die im Weltkrieg gefallenen geistlichen Kriegsteilnehmer aus Bayern eingeweiht. — Am herkömmlichen Blutritt in Weingarten beteiligten sich Heuer 81 Reitergruppen mit ungefähr 1700 Reitern. — Das Rottenburger Ordinariat hat angeord­ net, daß alle neuangestellten Mesner 5tägige Exerzitien machen und alle übrigen Mesner mehrmals im Jahr an Kursen seelischer Ver­ tiefung teilnehmen müssen. Kath. Bistumsleben ────────────────── Kath. Bistumsleben Beiträge für kirchliche Bedürfnisse Durch bischöfl. Anordnung vom 21. Mai 1939 ist für das gesamte Bistum das sogen. "Kirchgeld" eingeführt worden. Das Kirchgeld ist eine auf staatlicher Regelung beruhende Abgabe für kirchliche Zwecke und beträgt für jeden Katholiken, der volljährig ist und ein selbständiges Einkommen bezieht, pro Jahr im Höchstfall Drei Reichsmark. Diese Einführung erwies sich als notwendig, um die durch Streichung der bisherigen Staatszuschüsse zum Seelsorgereinkommen entstehenden Ausfälle einigemaßen zu Decken. Es versteht sich von selbst, daß aus den Eingängen der Kirchenkas­ sen auch Die übrigen zahlreichen kirchlichen Bedürfnisse: Instandhaltung Der kirchlichen Gebäude, Bedarf für Den Gottesdienst, Meßgewänder, Kerzen, Ewiges Licht, Bezüge des weltlichen Kirchenpersonals u. a. bestritten werden müssen. Die Gläubigen werden gewiß in Einsicht in die gegebene Notwendigkeit die erforderlichen Opfer für ihre Kirche durch Lei­ stung des Kirchgeldes bringen. Volksmission. In Der Pfarrei Freyung wurde vom 18.—29. Mai durch Kapuzinerpatres Volksmission gehalten, die von den gläubigen Katholiken mit großem Eifer mitge­ macht wurde. An Der Schlußfeier am Pfingst­ montag, zu der auch 18 Priester der Umgebung gekommen waren, beteiligten sich 1500 Perso­ nen. Der Generalvikar des Bistum hielt Schlußpredigt mit Prozession. Priestertod. Am 25. Mai 1939 starb zu Neuötting Jubelpriester Severus Raue im 75. Le­ bens- uns 52. Priesterjahr. Der Verstorbene war nach dem Eintritt in unsere Diözese 1910 zunächst als Hilfspriester in Asbach und Amsham und sodann von 1917—1934 als Pfarrer in Fronstetten tätig. R. I. P. In Kürze berichtet Die Wallfahrt des Kath. Frauenbundes nach Altötting erfreute sich eines recht guten Besu­ ches. Beim Pontifikalamt unseres Diözesanbischofs war die gewaltige Basilika überfüllt von Andächtigen. In eindringlichen Predigten sprachen zu den Frauen Abt Dr. Thomas Graf von Schweiklberg, Dompropst Dr. Riemer von Passau und Msgr. Weißthanner von München. — Unser Oberhirte stattete der Pfarrei Uttlau einen offiziellen Besuch ab, wo schon seit wohl 50 Jahren kein Bischof mehr gewesen war. Die Pfarrei Uttlau ist über un­ sere Heimat hinaus bekannt geworben Durch Den aus ihr hervorgegangenen Kardinal An­ dreas Steinhuber (gest. 15. 10. 1907 zu Rom), Dem in Der Pfarrkirche eine Gedenktafel gewid­ met ist. — Die Salesianerfamilie des Jugend- heimes Passau beging mit ihren Zöglingen am 21. 5. in besonders feierlicher Weise das Fest Mariä, Hilfe Der Christen, das Titularfest des Salesianerordens. — Die Pfarrjugend von Damenstift hielt in mehreren ergreifenden Abendvorträgen Seeleneinkehr. — Der Mut­ tertag wurde in der Pfarrei Unteriglbach religiös fruchtreich ausgewertet. Die Mutter, denen im Gotteshaus eigene, von Den Kindern sinnig geschmückte Plätze eingeräumt waren, hielten zusammen mit ihren Kindern während des Gottesdienstes Gemeinschaftskommunion. Bildliche Darstellungen in Der Kirche zeigten Szenen aus Der Schrift, Die für Die Mütter irgendwie Bedeutung hatten. — Am Pfingst­ montag erteilte Der H. Hr. Bischof im Dom Die hl. Firmung an 1008 Firmlinge, eine Zahl, Die wohl selten erreicht wurde. Unter den Firm­ lingen waren 596 Kinder aus Oesterreich. Interessant ist auch, daß es genau 504 Buben und 504 Mädchen waren. Eine Antwort ohne Worte Im Kriege war's und auf Der Eisenbahn. Im Wagen sitzt ein Ordensgeistlicher von etwas "vollschlanker" Linie zwischen zahlrei­ chen Urlaubern. Diese erzählen von ihren Er­ lebnissen an Der Front und kümmern sich nicht um den Pater, Der Die Zeitung liest. Nur ein paar von ihnen, Die offenbar mit Der Milch marxistischer Denkungsart groß gezogen und im Urlaub jetzt von Uebermut geplagt wurden, glaubten, in dem Ordensmann eine billige Zielscheibe ihrer Witzelei zu haben. "Dem könnte eine Kur im Stahlbad Da draußen auch nicht schaden", "bei unserer Soldatenkost bräuchte er keine so weite Schnur um den Bauch", usw. Die anzüglichen Bemerkungen Der Witz­ bolde Dauerten indes nicht lange. Schweigend und ohne eine Miene zu verziehen, legte jetzt der Pater seine Zeitung beiseite, versorgte seine Nase noch mit einer kräftigen Prise, und Dann holte er aus seiner Tasche ein Etui. Langsam öffnete er Dieses und heftete das Eiserne Kreuz und ein paar andere Kriegs­ auszeichnungen, schließlich sogar noch Das Verwundetenabzeichen an seinen Habit. Und Dann nahm er seine Zeitung wieder zur Hand. Den zwei witzelnden Urlaubern aber hatte es Die Rede verschlagen, und ganz still und klein waren sie geworden. "Es ist auffallend bei der kathol. Kirche.." Wie schon in früheren Jahrhunderten, so finden wir auch in Der Gegenwart Die Tat­ sache, Daß gerade abgefallene Priester Die schwersten Steine auf Die katholische Kirche werfen. Da erinnern wir uns an Die ganz trefflichen Ausführungen, Die Robert Hugh Benson, einer Der hervorragendsten englischen Konvertiten, in seinem Buch "Christus in Der Kirche" geschrieben hat: "Es ist auffallend bei Der katholischen Kirche: sie vermag auf Der einen Seite die größte Liebe und Hingebung zu wecken, die überhaupt für eine Gemein­ schaft empfunden werden kann. Auf der an­ deren Seite ruft sie bei Denen, Die sie verlassen, Die lebhafteste Gegnerschaft hervor . . . Wer Schmähreden von vollendeter Fertigkeit erle­ ben will, wer Beschimpfungen hören will, Die Die niedersten Beweggründe unterstellen, Die unschuldige Handlungen aufs schlechteste aus­ legen, Die mit einem fanatischen Eifer vor­ gebracht werden. Der muß zu einem abgefal­ lenen Mönch oder zu einer entsprungenen Nonne gehen. Die Heftigkeit und Die Maß­ losigkeit, mit Der Die Kirche von denen ange­ griffen wird, Die einst ihre Freunde waren, ist ein Merkmal ihrer außergewöhnlichen Sendung". Unser Titelbild, gemalt von Paul Plontke, ist im Verlag Josef Gorissen, Waldniel (Niederrhein), Der es uns Dankenswerter Weise zur Verfügung stellte, auch als vierfarbiges Kunst­ blatt (0.50 RM) und als Karte (0.15 RM) er­ hältlich. Ewige Anbetung 4. 6. Perlesreut, 5. 6. Tiefenbach, 6. 6. Hirschbach, 7. 6. Thalberg, 8. 6. Walburgskir­ chen, 9. 6. Waldhof, 10. 6. Anzenkirchen. Mit der strengsten Wissenschaft nicht im Widerspruch. Der hervorragende Berliner Chi­ rurg, Geheimrat Bier, schreibt in seinem neuen Buch "Die Seele" u. a.: "Eine wahre Frömmigkeit, Die einen persönlichen Gott und ein persönliches Fortleben Der Seele im Ver­ ein mit diesem annimmt, steht mit Der streng­ sten Wissenschaft nicht im Widerspruch". Liturgischer Wochenkalender Sonntag, 4. 6., Fest der heiligen Dreifaltigkeit, Gl., 2. v. 1. Sonntag n. Pfingsten, Kr., Dreifaltigkeitspräf., letztes Evang, v. Sonntag (Off. Benedictus) weiß. Montag, 5. 6., Hl. Märtyrerbischof Bonifatius, Apostel Deutschlands, Gl., ohne Kr. (Off. Benedicam Dominum) rot. Dienstag, 6. 6., Hl. Bischof Norbert, Gl., 2. um gutes Erntewetter, ohne Kr. (Off. Inveni David) weiß. Mittwoch, 7. 6., Messe v. 1. Sonntag n. Pfing­ sten, ohne Gl. u. Kr., 2. Fürbitte d. Heiligen, 3. um Frieden (Off. Intende voci) grün. Donnerstag, 8. 6., Hochheiliges Fronleichnams­ fest, Gl., Kr., Weihnachtspräf. während d. gan­ zen Oktav (Off. Sacerdotes Domini) weiß. Freitag, 9. 6., Messe v, Fronleichnam. Gl., 2. hl. Märtyrer Primus und Felician, 3. Mutter Gottes, Kr. (Off. Sacerdotes Domini) weiß. Samstag, 10. 6., Messe v. Fronleichnam, Gl., 2. hl. Königin Margarita, 3. Mutter Gottes, Kr. (Off. Sacerdotes Domini) weiß. Sonntag, 11. 6., Sonntag i. d. FronleichnamsOktav, Gl., 2. Fronleichnam, 3. hl. Apostel Bar­ nabas, Kr. (Off. Domine, convertere) weiß.